Open von Andre Agassi

Agassis unglaublich strenges Training beginnt bereits im Kindesalter. Im Alter von dreizehn Jahren wird er in ein Tenniscamp in Florida verbannt, das wie ein Gefangenenlager wirkt. Einsam, verängstigt und als Schulabbrecher der neunten Klasse rebelliert er auf eine Art und Weise, die ihn bald zu einer Ikone der 1980er-Jahre machen wird. Er färbt sich die Haare, pierct sich die Ohren und kleidet sich wie ein Punkrocker. Als er mit sechzehn Jahren Profi wird, verspricht sein neuer Look das Tennis für immer zu verändern, ebenso wie seine blitzschnelle Rückhand.

Andre Agassi, einer der beliebtesten Athleten der Geschichte und einer der begabtesten Männer, die jemals einen Tennisplatz betreten haben, hat eine wunderschöne, eindringliche Autobiografie geschrieben.

Doch trotz seines großen Talents tut er sich anfangs schwer. Wir spüren seine Verwirrung, als er gegen die Besten der Welt verliert, und seine noch größere Verwirrung, als er zu gewinnen beginnt. Nachdem er in drei Grand-Slam-Finals gestolpert ist, schockiert Agassi die Welt und sich selbst, als er 1992 Wimbledon gewinnt. Über Nacht wird er zum Fanliebling und zur Zielscheibe der Medien.

Open von Andre Agassi

Agassi bringt ein nahezu fotografisches Gedächtnis in jedes entscheidende Match und jede Beziehung ein. Niemals zuvor wurden das innere Spiel des Tennis und das äußere Spiel des Ruhms so präzise dargestellt. Neben lebhaften Porträts von Rivalen aus mehreren Generationen – Pete Sampras, Jimmy Connors, Roger Federer – berichtet Agassi schonungslos über seine kurze Zeit mit Barbra Streisand und seine gescheiterte Ehe mit Brooke Shields. Er offenbart einen erschütternden Verlust an Selbstvertrauen. Und er erzählt von seiner spektakulären Wiederauferstehung, einem Comeback, das in seinem epischen Lauf bei den French Open 1999 gipfelte, und von seinem Marsch zum ältesten Mann, der jemals die Nummer eins war.

Mit seinem halsbrecherischen Tempo und seiner unverblümten Offenheit wird Open noch jahrelang gelesen und geschätzt werden. Es ist ein Leckerbissen für begeisterte Fans, wird aber auch Leser fesseln, die nichts über Tennis wissen. Wie Agassis Spiel setzt es einen neuen Standard für Stil, Anmut, Geschwindigkeit und Kraft.

In klarer, straffer Prosa erinnert Agassi an seinen loyalen Bruder, seinen weisen Coach, seinen sanften Trainer, an all die Menschen, die ihm helfen, sein Gleichgewicht wiederzufinden und endlich die Liebe zu Stefanie Graf zu finden. Inspiriert von ihrer stillen Stärke, kämpft er gegen die lähmenden Schmerzen, die eine sich verschlechternde Wirbelsäule verursacht, um auch im einundzwanzigsten und letzten Jahr seiner Karriere ein gefährlicher Gegner zu sein. Als er 2006 sein letztes Turnier bestreitet, wird er für seine erstaunliche Metamorphose gefeiert: vom Nonkonformisten zum Elder Statesman, vom Studienabbrecher zum Bildungsbeauftragten. Und doch ist er noch nicht fertig. Bei den U.S. Open setzt er sich mutig zur Wehr und gibt dann einen der mitreißendsten Abschiede, die je in einer Sportarena zu hören waren.

Und hier eine kurze Leseprobe

“Niemand außer mir berührt meine Tennistasche, und wenn sie fertig gepackt ist, steht sie neben der Tür wie der Koffer eines Killers – ein Zeichen, dass die Geisterstunde näher rückt.

Um fünf ruft Gil aus der Empfangshalle an.

Er sagt: Bist du soweit? Lass krachen. Es geht los, Andre. Es geht los.

Neuerdings sagen alle, es geht los, aber Gil sagt es schon seit Jahren, und niemand sagt es so wie er. Wenn Gil sagt: Es geht los, dann zünden meine Antriebsraketen, dann sprudeln meine Adrenalindrüsen wie Geysire. Dann fühle ich mich, als könnte ich einen Kleinlastwagen stemmen.

Stefanie holt die Kinder an die Tür und sagt ihnen, dass Daddy sich jetzt auf den Weg machen muss. Habt ihr ihm etwas zu sagen?

Jaden schreit: Mach ihn fertig, Daddy!

Mach ihn fertig, plappert Jaz ihrem Bruder nach.

Stefanie küsst mich und sagt nichts, weil es nichts zu sagen gibt.”